Zu viel Alkohol, scharf gewürztes Essen oder
Kaffee: Sporadisches Sodbrennen oder Magenschmerzen kennen viele
Menschen. Gegen leichte Magenschmerzen sind rezeptfreie Medikamente
gut wirksam. "Aber Magenschmerzen sind nicht immer so harmlos, wie
Betroffene meinen", sagt Gabriele Overwiening aus dem Vorstand der
Bundesapothekerkammer. "Bevor man einer Werbung für Medikamente
blindlings glaubt oder immer wieder rezeptfreie Medikamente gegen die
gleichen Beschwerden kauft, sollte man lieber mit dem Apotheker
sprechen. Er kennt als unabhängiger Arzneimittelexperte die Grenzen
der Selbstmedikation und weiß, wann ein Arztbesuch empfehlenswert
ist."
Apotheker empfehlen einen Arztbesuch beispielsweise, wenn die
Magenschmerzen stark sind, mehrmals pro Woche auftreten oder ständig
vorhanden sind. Auch bei Alarmsignalen sollte ein Arzt die Ursache
klären. Dazu zählen u.a. Magenschmerzen, die mit Fieber, Erbrechen,
Blutungen oder anhaltendem Appetitmangel einhergehen.
Schluckschmerzen können auf Krankheiten der Speiseröhre hindeuten,
ein unbeabsichtigter Gewichtsverlust kann durch einen Tumor
verursacht werden. Auch Erkrankungen anderer Organe können in
Richtung Magen ausstrahlen. Treten die Magenschmerzen zum Beispiel
bei körperlicher Belastung auf, kann eine Herzerkrankung dahinter
stecken. Viele Schmerzmittel erhöhen das Risiko von
Schleimhautschäden, überdecken aber gleichzeitig die Warnsignale.
Treten Magenschmerzen nur sporadisch auf oder gibt es einen
nachvollziehbaren Auslöser wie z.B. schweres Essen, sind Antazida die
erste Wahl. Diese Medikamente binden die überschüssige Magensäure im
Magen. Ihre Wirkung setzt schnell ein, hält aber nur wenige Stunden
an. Bei wiederkehrenden oder nächtlichen Magenschmerzen sind
Wirkstoffe aus der Gruppe der Protonenpumpenhemmer oft besser
geeignet. Ihre Wirkung setzt zwar verzögert ein, hält dafür aber
länger an.
Entgegen der landläufigen Meinung gibt es keine spezielle
Magendiät. Wer immer wieder an Magenschmerzen leidet, sollte für sich
selbst herausfinden, welche Lebensmittel die Beschwerden auslösen und
sie entsprechend meiden. Bewährt hat sich, mehrere Stunden vor dem
Schlafengehen nichts zu essen. Nächtliches Aufstoßen oder Sodbrennen
lässt sich effektiv verringern, wenn der Oberkörper beim Schlafen
erhöht liegt, etwa durch ein Keilkissen unter der Matratze.
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