(NL/3830828468) Abschalten, Müßiggang, Entschleunigung: Das wünschen sich die meisten Menschen, um dem Druck der Optimierung und der dauernden Leistungssteigerung zu entgehen. Angewandte buddhistische Psychologie, unter anderem die Praxis der Achtsamkeit, des Mitgefühls, der Freude, des Glücks und des Mitgefühls, sind hilfreiche Möglichkeiten, sich von den Wurzeln des Stresses zu befreien.
Buddhistische Lehrer wie Jack Kornfield und Jon Kabat-Zinn empfehlen, Achtsamkeit und Meditation so in den Alltag zu integrieren wie Zähneputzen. Die Yoga- und Achtsamkeitslehrerin Doris Iding hat 52 leichte Übungen auf Karten und im ausführlichen Begleitbuch so angelegt, dass wir eine Übung eine ganze Woche praktizieren und so ein Jahr lang verinnerlichen, sodass sich wirklich tiefgreifende Veränderungen in unserem Geist und damit auch in unserem Gehirn manifestieren können.
Die Übungen sind unterteilt in 13 verschiedene Aspekte: Achtsamkeit kultivieren, Körperbewusstsein entwickeln, den Atem erforschen, die eigenen Gedanken erkennen, die Gefühle benennen, Dankbarkeit kultivieren, mutig werden, Freude erleben, glücklich werden, Mitgefühl kultivieren, Vergänglichkeit im Bewusstsein haben, den mittleren Weg gehen und den klaren Raum des Bewusstseins erfahren.
Die einzelnen Übungen sind eine Mischung aus Erklärungen wichtiger zeitgenössischer buddhistischer Lehrer über den Ursprung der verschiedenen Aspekte, Weisheiten, die unser Herz erreichen und die Beschreibung der persönlichen Erfahrung der Autorin mit dem jeweiligen Aspekt, um ein Beispiel zu geben, wie dieser Aspekt zu einem sinnvollen Lebensprinzip im Alltag werden kann. Um diese Übungen zu machen, muss man kein Buddhist sein und auch keine Vorkenntnisse haben.
Was ist buddhistische Psychologie?
In der buddhistischen Psychologie geht es immer um die Praxis. Sie ist darauf angelegt, dass wir nach Möglichkeit tagtäglich, ja noch besser von Moment zu Moment in ihren von der Forschung als nachweisbar wirksam erwiesenen Aspekten wie Achtsamkeit, Mitgefühl, Geduld, liebende Güte, Dankbarkeit u. a. üben. Durch regelmäßiges Üben erkennen wir nach und nach, wie wir uns immer wieder auf schmerzliche Körperempfindungen, Gedanken und Gefühle einlassen, uns mit ihnen identifizieren und sie für die Wahrheit halten. Die buddhistische Psychologie spürt leidvolle Gedanken und Gefühle auf und löst sie auf, damit wir nach und nach unabhängiger von äußeren Umständen werden und unser inneres Wohlbefinden erhöhen.
Achtsamkeit als Lebensprinzip
Achtsamkeit ist das Gegenteil von Multitasking, dem Erledigen von vielen verschiedenen Aufgaben zur gleichen Zeit. Achtsam zu sein bedeutet, dem, was gerade im Moment stattfindet, die volle Aufmerksamkeit zu schenken und wertfrei zu begegnen. Einer Studie zufolge beugt Achtsamkeit Depressionen vor, beeinflusst positiv das vegetative Nervensystem, vermindert Unruhe, Stress und Reizbarkeit, steigert die Konzentration, verbessert die Gedächtnisleistung und verkürzt die Reaktionszeiten.
Über die Autorin
Doris Iding, Ethnologin und Yogalehrerin, arbeitet als Redakteurin für „Yoga aktuell“ und als Buchautorin im Bereich Spiritualität und Psychologie, leitet Seminare zum Thema »Kreatives Schreiben« und »Achtsamkeit« und unterrichtet als Dozentin bei Yogalehrerausbildungen das Fach Yogaphilosophie.
Doris Iding: Barfuß Schritt für Schritt
Achtsam wie ein Buddha mit Hilfe von 52 leichten Übungen und Meditationen
WINDPFERD September 2013, Broschiert, 256 Seiten, incl. 52 Karten im Format 7 x 12 cm, 19,95 € (http://www.windpferd.de/barfuss-schritt-fur-schritt.html)