sup.- Besteht bei einem Patienten der Verdacht auf Prostatakrebs, sind Gewebeproben (Biopsie) notwendig, um Gewissheit zu erlangen und die weitere Behandlung planen zu können. Dazu werden systematisch mindestens zehn bis zwölf Proben entnommen. Ist diese Anfangs-Biopsie negativ, so werden bei weiter bestehendem Krebsverdacht ultraschallgesteuert 20 oder mehr Gewebeproben gewonnen. Zu diesem diagnostischen Vorgehen gibt es jetzt eine Alternative, die deutlich zuverlässiger ist und zudem weniger Gewebeproben erfordert. In einer Studie hat Dr. Tobias Franiel von der Berliner Charité die MRT-gestützte Biopsie (MRT=Magnetresonanztomographie), für die drei gezielte Proben aus auffälligen Arealen entnommen werden, bei mehr als 200 Patienten angewendet und ausgewertet. Das Resultat: "Es ist wissenschaftlich belegt, dass bei etwa 40 Prozent der Fälle, in denen eine ultraschallgesteuerte Biopsie ohne Ergebnis blieb, durch die MRT-gestützte Biopsie ein Tumor gefunden werden konnte", so Dr. Franiel.
Auch bei der Therapie von Prostatakrebs gibt es erhebliche Fortschritte zu melden. Studien haben gezeigt, dass die innovative Bestrahlung mit Protonen in ihrer Effektivität gleichwertig zu einer Operation (Prostatektomie) ist, aber bedeutend nebenwirkungsärmer vor allem im Hinblick auf Folgen wie Inkontinenz und Verlust der Sexualfunktion. "Mit Protonen im Scanning-Verfahren ist eine Präzisionsbestrahlung möglich bei weitestgehender Schonung des umgebenden gesunden Gewebes", erläutert Prof. Barbara Bachtiary vom Rinecker Proton Therapy Center (www.rptc.de) in München. Am RPTC sind bereits 500 Prostatakrebs-Patienten behandelt worden. Während bei der herkömmlichen Röntgenbestrahlung 41 Sitzungen notwendig sind, beträgt die Anzahl bei der Protonenbestrahlung aufgrund der optimierten Dosisverteilung nur 21 Fraktionen.