> Berlin (vfa). Unter der Überschrift "Herausforderung 2020" diskutierten Spitzenvertreter verschiedener Verbände und Institutionen auf Einladung des vfa über die Zukunft des Gesundheitssystems in Deutschland. Im Zentrum stand dabei die gemeinsam vorgetragene Forderung, das deutsche Gesundheitssystem in Anbetracht der demografischen Herausforderung zukunftsfest zu machen.
Der vfa-Vorsitzende, Dr. Wolfgang Plischke, führte in die Diskussion ein: "Die Menschen in unserem Land werden immer älter. Mit dafür verantwortlich sind Innovationen bei Arzneimitteln. So starben Mitte der 60er Jahre noch mehr als doppelt so viel Menschen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen als heute. Hier sieht man, was Innovationen im Arzneimittelsektor positiv bewirken. Auf der anderen Seite bedeutet dies aber auch, dass sich die Alterspyramide drastisch verschiebt. Immer weniger junge Menschen zahlen somit in die Sozialkassen ein und immer mehr Ältere nehmen ihre Leistungen in Anspruch. Die Politik hat in den letzten Jahren mit immer neuen Reformen versucht, auf diese Entwicklung zu reagieren. Bis heute jedoch hat sie kein überzeugendes, nachhaltiges Konzept gefunden."
Ähnlich urteilte Dr. Volker Leienbach, Verbandsdirektor des
PKV-Verbandes: "Demografische Entwicklung und medizinischer Fortschritt erfordern eine neue Balance von privater und gesetzlicher Krankenversicherung: Für ein generationengerechtes und zukunftsfähiges Gesundheitssystem müssen wir mehr Menschen und mehr Leistungen privat und kapitalgedeckt absichern."
Wissenschaftliche Untermauerung kam von Prof. Dr. Adelheid Kuhlmey, Direktorin des Instituts für Medizinische Soziologie an der Charité: "Das deutsche Gesundheitssystem zukunftsfähig zu machen, heißt, es den gesundheitlichen Herausforderungen einer alternden Bevölkerung und einem immer längeren Lebensverlauf anzupassen - beispielsweise durch Prävention, durch den Ausbau des ambulanten Versorgungsnetzes, durch die Modernisierung der Langzeitbetreuung bei Hilfe- und Pflegebedürftigkeit oder durch die Garantie der Arzneimittelsicherheit bei Polypharmazie."
Prof. Norbert Klusen, Vorsitzender des Vorstandes der Techniker Krankenkasse, forderte in Anbetracht der
Herausforderungen: "Kann sich die Gesundheitspolitik von kurzfristigen, primär kostendämpfenden Handlungsmotiven lösen und sich ihrem eigentlichen Auftrag zuwenden, Rahmenbedingungen für ein nachhaltig finanziertes und bestmögliche Gesundheit produzierendes System zu gestalten, wäre das bereits ein großer Schritt nach vorne."
Ähnlich urteilte Dr. Frank Ulrich Montgomery, Vizepräsident der Bundesärztekammer: "Alle Probleme sind seit langem bekannt und werden von der Politik nicht gelöst. Statt Gesundheitsfonds, Staatseingriff und Kastration der Selbstverwaltung bräuchten wir mehr Eigenverantwortung, mehr Freiheit in und für die Krankenkassen und mehr Rechte und Gestaltung für eine effiziente Selbstverwaltung."
Der vfa ist der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen in Deutschland. Er vertritt die Interessen von 47 weltweit führenden Herstellern und ihren über 100 Tochter- und Schwesterfirmen in der Gesundheits-, Forschungs- und Wirtschaftspolitik. Die Mitglieder des vfa repräsentieren rund zwei Drittel des gesamten deutschen Arzneimittelmarktes und beschäftigen in Deutschland rund 90.000 Mitarbeiter. Mehr als 17.000 davon arbeiten in Forschung und Entwicklung. Die Pressekonferenzen des vfa - ab sofort auch im Internet. Mehr dazu unter: http://www.vfa.de/onlinepk
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