fit und munter - Wenn aus Hoffnung pure Verzweiflung wird ZDF-TV-Drama "Blutgeld" erzählt am Montag (28.10.) die wahre Geschichte eines der größten Medizinskandale Deutschlands (AUDIO)

fit und munter

Wenn aus Hoffnung pure Verzweiflung wird ZDF-TV-Drama "Blutgeld" erzählt am Montag (28.10.) die wahre Geschichte eines der größten Medizinskandale Deutschlands (AUDIO)



Anmoderation:

Wie geht es einem Menschen, wenn seine Hoffnung auf ein normales
Leben mit einem Schlag zerstört wird? Wenn sich ein neues
Wundermedikament als tödliche Zeitbombe entpuppt? Das ZDF-Drama
"Blutgeld" erzählt die wahre Geschichte von drei Brüdern, die an der
Bluterkrankheit leiden. Als in den 70er Jahren das neue Medikament
Faktor VIII auf den Markt kommt, scheint es für Hämophilie-Kranke
endlich Hoffnung auf ein sorgenfreies Leben zu geben. Doch das neue
Medikament trägt den Tod in sich: Es enthält HIV-verseuchte
Blutkonserven. Die drei Brüder erkranken an der tödlichen
Immunschwäche. Ralf, der Jüngste, wird im ZDF-Spielfilm, der heute
Abend (28.10.) ausgestrahlt wird, von Schauspieler Max Riemelt
verkörpert. Riemelt ist entsetzt von dem, was Mitte der 1980er Jahre
in Deutschland passiert ist:

O-Ton Max Riemelt

Ich habe tatsächlich erst durch das Drehbuch bzw. durch die
Anfrage mit diesem Thema konfrontiert und habe mich dann damit
auseinandergesetzt, so dass ich mir ein bisschen etwas über das Thema
aneignen konnte und mir der Dimension überhaupt klar werden konnte,
die dieser Skandal hatte. Was es für ein Schicksalsschlag war für
viele Menschen, die stigmatisiert und aus der Gesellschaft
ausgeschlossen wurden und letztendlich auch sterben mussten, weil
ihnen keiner helfen konnte und wollte. (0:32)

Als die Brüder erfahren, dass sie HIV-positiv sind, wird die Angst
ihr ständiger Begleiter. Angst vor dem Ausbruch der Krankheit, Angst,
dass bekannt wird, dass sie AIDS haben, was in den 1980er Jahren eine
totale soziale Ausgrenzung bedeutet. Als seine beiden Brüder an AIDS
sterben, bringt Ralf den Skandal in die Öffentlichkeit. Unterstützt
von einer jungen Ärztin kämpft er darum, die Verantwortlichen der
Bluter-Katastrophe zur Rechenschaft ziehen zu können. Die Tatsache,
dass es sich um eine wahre, nahezu in Vergessenheit geratene
Geschichte handelt, macht den ZDF-Spielfilm noch brisanter, findet
Max Riemelt:

O-Ton Max Riemelt

Wir sind eine Industrienation und auch eine Pharma-Industrienation
und die Sachen, die hier erfunden werden, werden weltweit auf den
Markt gebracht und dafür sind gewisse Opfer nötig. Und diese Opfer
werden immer gerne in den Schatten gestellt, aber diese unangenehmen
Wahrheiten anzugehen, anzupacken und darüber zu sprechen ist ganz
wichtig. Und das in einen Film zu verpacken, der auch unterhaltsam
ist, ist das, was ich an diesem Medium so mag. (0:37)

"Blutgeld" beleuchtet auch das Versagen von Politik,
Pharmaindustrie und Ärzteschaft. Bis heute sind über 1.000
Bluterkranke durch die Faktor VIII-Präparate gestorben, qualvoll, wie
der Film aufzeigt. Die wenigen Überlebenden müssen auch im Jahr 2013
mit Diskriminierung und dem Stigma der AIDS-Erkrankung leben. Eine
Entschuldigung oder Entschädigung der Pharma-Industrie hat es bis
heute nicht gegeben. Heikko Deutschmann spielt in "Blutgeld" einen
der skrupellosen Pharma-Lobbyisten. Gerade weil sich so ein Skandal
jederzeit widerholen könnte, ist das ZDF-Drama aus seiner Sicht so
unglaublich wichtig:

O-Ton Heikko Deutschmann

Weil es dazu führt, dass wir uns weiterhin sehr genau anhören, was
Lobbyisten, was Wirtschaftler, was die "Entscheider" der Republik zu
großen Themen zu sagen haben und das auch dementsprechend kritisch
hinterfragen. Wenn es dazu führt, dass das bleibt und sich vielleicht
noch ein bisschen verstärkt, dann könnte man schon sehr zufrieden
sein. (0:25)

Abmoderation:

"Blutgeld" - ein ergreifendes und leider auf einer wahren
Geschichte beruhendes TV-Drama um den Blutkonservenskandal, der
Deutschland in den 80er Jahren erschütterte. Heute (28.10.2013) um
20:15 Uhr im ZDF.

ACHTUNG REDAKTIONEN:

Das Tonmaterial ist honorarfrei zur Verwendung. Sendemitschnitt bitte
an ots.audio@newsaktuell.de.



Pressekontakt:
ZDF-Pressestelle, 06131 70 12120
all4radio, Hannes Brühl, 0711 3277759 0
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