Jetzt erhalten wieder zahlreiche privat
Krankenversicherte Post von ihrer Krankenversicherung. Der Grund: Ab
1. Januar 2014 müssen sie teils deutlich höhere Beiträge zahlen. So
steigen beispielsweise beim Münchner Verein die Beiträge um bis zu 26
Prozent, während die Barmenia ein Plus von bis zu zehn Prozent
angibt. "Ich gehe davon aus, dass die Beiträge dieses Jahr um
durchschnittlich zehn Prozent steigen werden", sagt Ozan Sözeri,
Gründer und Geschäftsführer der WIDGE.de GmbH.
Niedrigzins als Preistreiber
Ursächlich für die Beitragserhöhungen sind in diesem Jahr nicht
nur wie üblich der medizinische Fortschritt oder der demografische
Wandel, sondern vielmehr die niedrigen Zinsen am Finanzmarkt. Einige
Gesellschaften gaben bereits bekannt, dass sie den bisherigen Satz
zur Verzinsung der Altersrückstellungen absenken müssen - darunter
große Anbieter wie Axa, Central und Continentale. Die Folge: Bei den
monatlichen Beiträgen wird eine Anpassung vorgenommen. "Die
niedrigeren Kapitalzuwächse bei einem abgesenkten Zinssatz müssen
ausgeglichen werden", erklärt Sözeri.
Tarifwechsel als Option
"Es mag einen gut verdienenden Angestellten nicht stören, dass er
ab Januar 50 Euro mehr zahlen muss - für einen Rentner hingegen kann
es leicht zur Bedrohung seiner Existenz führen", gibt der
WIDGE.de-Gründer zu bedenken. Dank der am 1. Mai 2013 verabschiedeten
Änderung des Versicherungsvertragsgesetzes (VVG) haben die
Betroffenen jedoch nun eine deutlich bessere Ausgangslage, um auf die
Erhöhungen zu reagieren. Innerhalb der jetzt zweimonatigen
Sonderkündigungsfrist können sie ihre Kündigung einreichen und die
Versicherungsgesellschaft wechseln. Dies sei jedoch in den wenigsten
Fällen sinnvoll, sagt Sözeri. "Versicherte verlieren dabei ihre lange
angesparten Altersrückstellungen und müssen eine erneute
Gesundheitsprüfung durchführen lassen. Da ist es wesentlich
effizienter, zuerst einmal die Möglichkeiten innerhalb der
bestehenden Versicherungsgesellschaft zu überprüfen. Durch einen
Tarifwechsel sind oftmals Einsparungen von 40 Prozent und mehr
möglich - und das bei gleichem Leistungsniveau sowie der
vollständigen Anrechnung der Altersrückstellungen."
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