Krimis stehen hoch im Kurs beim Publikum. Ob es der "Tatort" am
Sonntagabend ist, der Thriller auf dem Nachttisch oder die
Geisterbahn auf dem Rummel: Die Menschen gruseln sich gern.
"Angstlust" nennen das Fachleute. Was man darunter versteht weiß
Peter Kanzler, Chefredakteur der "Apotheken Umschau":
O-Ton 15 sec.
"Angstlust heißt: Im Grunde weiß man, dass die Geschichte gut
ausgeht. Die meisten Krimis haben einen bestimmten Spannungsbogen und
fast immer siegt am Schluss das Gute, der Held überlebt, der
Bösewicht kommt ins Gefängnis. Diese Mischung aus Spannung und Freude
macht den Menschen einfach Spaß."
Die Lust am Gruseligen lässt auch unseren Körper nicht kalt.
Hormone schicken uns auf eine Achterbahn der Gefühle:
O-Ton 18 sec.
"Wir bekommen einen regelrechten Hormonrausch. Der Körper schüttet
die Stresshormone Adrenalin und Kortisol aus. Diese machen wach und
aufmerksam und bereiten uns auf einen möglichen Kampf vor. Auf dem
Höhepunkt der Spannung kommt dann die Belohnung: Das Glückshormon
Endorphin wird ausgeschüttet und sorgt für wohlige Entspannung."
Erwachsene wissen, dass Krimis meistens gut ausgehen. Auch Kinder
haben Freude an der Angst - in gewissen Grenzen:
O-Ton 15 sec.
"Kinder genießen generell gruselige Momente, etwa beim
Versteckspiel. Wie viel Spannung Kinder aber vertragen, das hängt vom
Alter und natürlich auch vom Entwicklungsstand ab. Vor dem Fernseher
sollte man Kinder mit gruseligen oder Horrorfilmen generell nicht
alleine lassen."
Nicht für jeden eignet sich ein Krimi als Bettlektüre, berichtet
die "Apotheken Umschau". Wer danach von Alpträumen geplagt wird oder
nicht einschlafen kann, der sollte abends besser weniger aufregende
Bücher und Filme genießen.
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