In ihrer Studie untersuchten die Forscher insgesamt fünf spezifische Ernährungsmuster im Hinblick auf das Diabetesrisiko. Dabei beobachteten sie, dass insbesondere solche Ernährungsweisen, die wesentlich durch einen geringen Verzehr von zuckerhaltigen Erfrischungsgetränken, Fleischprodukten und Weißbrot charakterisiert sind, mit einem verminderten Diabetesrisiko in Zusammenhang standen.
Nur wenige Studien haben bislang die Zusammenhänge zwischen diesen Ernährungsmustern* und dem Auftreten einer Typ-2-Diabetes-Erkrankung untersucht. Um mehr über sie in europäischen Bevölkerungsgruppen zu erfahren, überprüften die Forscher das Ernährungsverhalten von Studienteilnehmern aus Frankreich, Spanien, Großbritannien, den Niederlanden, Schweden, Dänemark und Deutschland, die an der European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition (EPIC)-InterAct-Studie** teilnahmen. Das Besondere an der Studie ist, dass sie prospektiv (vorrausschauend) konzipiert ist. Bei der Auswertung einer solchen Studie ist es wichtig, dass die Teilnehmer zu Beginn der Studie noch nicht an der zu untersuchenden Krankheit leiden. Die Risikofaktoren für eine bestimmte Erkrankung lassen sich so vor ihrem Entstehen erfassen, wodurch eine Verfälschung der Daten durch die Erkrankung weitestgehend verhindert werden kann - ein entscheidender Vorteil gegenüber retrospektiven Studien.
Die Rekrutierung der Studienteilnehmer erfolgte europaweit von 1991 bis 2000. Die Wissenschaftler befragten die Teilnehmer mit Hilfe von Fragebögen, wie oft sie bestimmte Lebensmittel in den vergangenen 12 Monaten verzehrt hatten. In der sich an die Befragung anschließenden, durchschnittlichen Nachbeobachtungszeit von 12 Jahren erkrankten 12.403 Teilnehmer an Typ-2-Diabetes, wobei 2.721 von der Datenauswertung ausgeschlossen wurden, da bei ihnen die Angaben zu den Ernährungsgewohnheiten oder zum Lebensstil nicht vollständig waren.
"Wie unsere Datenanalyse zeigt, haben Menschen, die viel verarbeitetes Fleisch, zuckerhaltige Erfrischungsgetränke sowie Weißbrot konsumieren, ein höheres Diabetes-Risiko als Menschen, die weniger von diesen Lebensmitteln essen bzw. trinken. Dabei lässt sich nur ein Teil dieses Zusammenhangs durch das Körpergewicht erklären", sagt Janine Kröger, Erstautorin der Studie. "Unsere Ergebnisse decken sich zudem mit anderen Daten aus Beobachtungsstudien sowie mit Resultaten klinischer Studien. In diesen beeinflusst z. B. eine hohe Aufnahme von Getreideballaststoffen die Insulinempfindlichkeit der Körperzellen günstig. In Deutschland wie auch in anderen Ländern ist deutlich zu beobachten, dass Menschen, die regelmäßig Vollkornbrot anstelle von Weißbrot verzehren, seltener oder später an Diabetes erkranken", erklärt Matthias Schulze, Leiter der Abteilung Molekulare Epidemiologie am DIfE.
Hintergrundinformation:
Der Artikel Kröger, J. et al., 2013; DOI: 10.1007/s00125-013-3092-9 wird ab dem 05.11.2013, ab 10:00 Uhr auf der Webseite von Diabetologia verfügbar sein.
*Ernährungsmuster: Es ist sinnvoll, bei den Risikoanalysen die Ernährung im gesamten Zusammenhang zu betrachten und nicht einzeln, da man sich nicht nur von einzelnen Lebensmitteln ernährt, sondern meist ein bestimmtes Muster von Lebensmitteln wählt.
Die **EPIC-InterAct-Studie ist ein Teilprojekt der EPIC-Studie, die Zusammenhänge zwischen Ernährung, Krebs und anderen chronischen Erkrankungen wie Typ-2-Diabetes untersucht. An der EPIC-Studie sind 23 administrative Zentren in zehn europäischen Ländern mit insgesamt 519.000 Studienteilnehmern im Erwachsenenalter beteiligt. Die Potsdamer EPIC-Studie ist mit mehr als 27.000 Teilnehmern ein Teil der EPIC-Studie.
Das DIfE ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Es erforscht die Ursachen ernährungsbedingter Erkrankungen, um neue Strategien für Prävention, Therapie und Ernährungsempfehlungen zu entwickeln. Forschungsschwerpunkte sind dabei Adipositas (Fettsucht), Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs. Das DIfE ist zudem ein Partner des 2009 vom BMBF geförderten DZD. Näheres unter http://www.dzd-ev.de.
Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 86 selbständige Forschungseinrichtungen. Deren Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute bearbeiten gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevante Fragestellungen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Grundlagenforschung. Sie unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer in Richtung Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Leibniz-Institute pflegen intensive Kooperationen mit den Hochschulen - u.a. in Form der WissenschaftsCampi -, mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem maßstabsetzenden transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 17.000 Personen, darunter 7.900 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei 1,5 Milliarden Euro. Näheres unter http://www.leibniz-gemeinschaft.de.
Kontakt:
Dr. Janine Kröger
Abteilung Molekulare Epidemiologie
Deutsches Institut für Ernährungsforschung
Potsdam-Rehbrücke (DIfE)
Arthur-Scheunert-Allee 114-116
14558 Nuthetal/Deutschland
Tel.: +49 (0)33200 88 2431
E-Mail: kroeger@dife.de
Prof. Dr. Matthias Schulze
Abteilung Molekulare Epidemiologie
Deutsches Institut für Ernährungsforschung
Potsdam-Rehbrücke (DIfE)
Arthur-Scheunert-Allee 114-116
14558 Nuthetal/Deutschland
Tel.: +49 (0)33200 88 2434
E-Mail: mschulze@dife.de
Dr. Gisela Olias
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Institut für Ernährungsforschung
Potsdam-Rehbrücke (DIfE)
Arthur-Scheunert-Allee 114-116
14558 Nuthetal/Deutschland
Tel.: +49 (0)33200 88 2278/2335
E-Mail: olias@dife.de
oder: presse@dife.de
http://www.dife.de
nks, Fleischprodukte und Weißbrot konsumiert, hat ein geringeres Diabetes-Risiko
In ihrer Studie untersuchten die Forscher insgesamt fünf spezifische Ernährungsmuster im Hinblick auf das Diabetesrisiko. Dabei beobachteten sie, dass insbesondere solche Ernährungsweisen, die wesentlich durch einen geringen Verzehr von zuckerhaltigen Erfrischungsgetränken, Fleischprodukten und Weißbrot charakterisiert sind, mit einem verminderten Diabetesrisiko in Zusammenhang standen.
Nur wenige Studien haben bislang die Zusammenhänge zwischen diesen Ernährungsmustern* und dem Auftreten einer Typ-2-Diabetes-Erkrankung untersucht. Um mehr über sie in europäischen Bevölkerungsgruppen zu erfahren, überprüften die Forscher das Ernährungsverhalten von Studienteilnehmern aus Frankreich, Spanien, Großbritannien, den Niederlanden, Schweden, Dänemark und Deutschland, die an der European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition (EPIC)-InterAct-Studie** teilnahmen. Das Besondere an der Studie ist, dass sie prospektiv (vorrausschauend) konzipiert ist. Bei der Auswertung einer solchen Studie ist es wichtig, dass die Teilnehmer zu Beginn der Studie noch nicht an der zu untersuchenden Krankheit leiden. Die Risikofaktoren für eine bestimmte Erkrankung lassen sich so vor ihrem Entstehen erfassen, wodurch eine Verfälschung der Daten durch die Erkrankung weitestgehend verhindert werden kann - ein entscheidender Vorteil gegenüber retrospektiven Studien.
Die Rekrutierung der Studienteilnehmer erfolgte europaweit von 1991 bis 2000. Die Wissenschaftler befragten die Teilnehmer mit Hilfe von Fragebögen, wie oft sie bestimmte Lebensmittel in den vergangenen 12 Monaten verzehrt hatten. In der sich an die Befragung anschließenden, durchschnittlichen Nachbeobachtungszeit von 12 Jahren erkrankten 12.403 Teilnehmer an Typ-2-Diabetes, wobei 2.721 von der Datenauswertung ausgeschlossen wurden, da bei ihnen die Angaben zu den Ernährungsgewohnheiten oder zum Lebensstil nicht vollständig waren.
"Wie unsere Datenanalyse zeigt, haben Menschen, die viel verarbeitetes Fleisch, zuckerhaltige Erfrischungsgetränke sowie Weißbrot konsumieren, ein höheres Diabetes-Risiko als Menschen, die weniger von diesen Lebensmitteln essen bzw. trinken. Dabei lässt sich nur ein Teil dieses Zusammenhangs durch das Körpergewicht erklären", sagt Janine Kröger, Erstautorin der Studie. "Unsere Ergebnisse decken sich zudem mit anderen Daten aus Beobachtungsstudien sowie mit Resultaten klinischer Studien. In diesen beeinflusst z. B. eine hohe Aufnahme von Getreideballaststoffen die Insulinempfindlichkeit der Körperzellen günstig. In Deutschland wie auch in anderen Ländern ist deutlich zu beobachten, dass Menschen, die regelmäßig Vollkornbrot anstelle von Weißbrot verzehren, seltener oder später an Diabetes erkranken", erklärt Matthias Schulze, Leiter der Abteilung Molekulare Epidemiologie am DIfE.
Hintergrundinformation:
Der Artikel Kröger, J. et al., 2013; DOI: 10.1007/s00125-013-3092-9 wird ab dem 05.11.2013, ab 10:00 Uhr auf der Webseite von Diabetologia verfügbar sein.
*Ernährungsmuster: Es ist sinnvoll, bei den Risikoanalysen die Ernährung im gesamten Zusammenhang zu betrachten und nicht einzeln, da man sich nicht nur von einzelnen Lebensmitteln ernährt, sondern meist ein bestimmtes Muster von Lebensmitteln wählt.
Die **EPIC-InterAct-Studie ist ein Teilprojekt der EPIC-Studie, die Zusammenhänge zwischen Ernährung, Krebs und anderen chronischen Erkrankungen wie Typ-2-Diabetes untersucht. An der EPIC-Studie sind 23 administrative Zentren in zehn europäischen Ländern mit insgesamt 519.000 Studienteilnehmern im Erwachsenenalter beteiligt. Die Potsdamer EPIC-Studie ist mit mehr als 27.000 Teilnehmern ein Teil der EPIC-Studie.
Das DIfE ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Es erforscht die Ursachen ernährungsbedingter Erkrankungen, um neue Strategien für Prävention, Therapie und Ernährungsempfehlungen zu entwickeln. Forschungsschwerpunkte sind dabei Adipositas (Fettsucht), Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs. Das DIfE ist zudem ein Partner des 2009 vom BMBF geförderten DZD. Näheres unter http://www.dzd-ev.de.
Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 86 selbständige Forschungseinrichtungen. Deren Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute bearbeiten gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevante Fragestellungen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Grundlagenforschung. Sie unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer in Richtung Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Leibniz-Institute pflegen intensive Kooperationen mit den Hochschulen - u.a. in Form der WissenschaftsCampi -, mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem maßstabsetzenden transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 17.000 Personen, darunter 7.900 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei 1,5 Milliarden Euro. Näheres unter http://www.leibniz-gemeinschaft.de.
Kontakt:
Dr. Janine Kröger
Abteilung Molekulare Epidemiologie
Deutsches Institut für Ernährungsforschung
Potsdam-Rehbrücke (DIfE)
Arthur-Scheunert-Allee 114-116
14558 Nuthetal/Deutschland
Tel.: +49 (0)33200 88 2431
E-Mail: kroeger@dife.de
Prof. Dr. Matthias Schulze
Abteilung Molekulare Epidemiologie
Deutsches Institut für Ernährungsforschung
Potsdam-Rehbrücke (DIfE)
Arthur-Scheunert-Allee 114-116
14558 Nuthetal/Deutschland
Tel.: +49 (0)33200 88 2434
E-Mail: mschulze@dife.de
Dr. Gisela Olias
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Institut für Ernährungsforschung
Potsdam-Rehbrücke (DIfE)
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Tel.: +49 (0)33200 88 2278/2335
E-Mail: olias@dife.de
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