Erstmals wird die Initiative "Rettet die Gebärmutter" an einer Publikumsmesse teilnehmen und Informationen und Beratungen zum Thema lang anhaltende, starke Monatsblutungen (Menorrhagie) an einem Stand der Messe "Rund um die Frau" vom 09.- 10. November in Detmold anbieten.
Die Initiative hatte vor zwei Jahren mit einer umfangreichen Informationswebseite gestartet, die inzwischen von mehr als 8.000 betroffenen Frauen monatlich besucht wird. "An diesem Zuspruch kann man erkennen, wie interessiert die Frauen daran sind, sich über alle Therapieoptionen, die es heutzutage gibt, gründlich zu informieren." erklärt die Sprecherin der Initiative. "Viele Frauen rufen aber auch bei uns an und möchten ihre Fragen direkt und im persönlichen Gespräch klären."
Gerade deshalb habe sich die Initiative dazu entschlossen "rauszugehen" und sich auf einer zielgruppenspezifischen Messe mit einem Informationsstand zu präsentieren, an dem es nicht nur Infoflyer gäbe, sondern der persönliche Kontakt groß geschrieben würde.
"Natürlich möchten wir Besucherinnen der Messe, die unsere Initiative noch nicht kennen, auch auf unsere Website www.rettet-die-gebaermutter.de aufmerksam machen. Die Verbreitung von Informationen funktioniert im direkten Kontakt, aber oft auch über Empfehlungen. Unser Ziel ist es, dass irgendwann keine unnötigen Gebärmutterentfernungen mehr durchgeführt werden. Je mehr Frauen also wissen, wo sie sich informieren können, desto besser."
Wie wichtig die ausführliche Information der Patientinnen ist, betonte auch eine neue Studie des Robert Koch Instituts zum Thema Gebärmutterentfernungen.* Eine frühere Schweizer Studie hatte bereits unterstrichen, dass an Patientinnen und Ärzte gerichtete Informationskampagnen zu einer Verringerung der Hysterektomieraten führen.**
In Deutschland leidet etwa jede fünfte Frau zwischen 30 und 50 Jahren unter einer Menorrhagie. Ursachen dafür sind häufig Hormonstörungen oder organische Veränderungen der Gebärmutter wie zum Beispiel Muskelknoten (Myome), Polypen und Tumoren. Bei der Therapie setzt man zunächst auf die Gabe von Hormonen, wobei diese nur bei etwa der Hälfte der Patientinnen erfolgreich ist.
Die oft vorgenommene chirurgische Ausschabung der oberen Schicht der Gebärmutterschleimhaut (Kürettage) dient vor allem dem Ausschluss eines Krebsverdachtes und zeigt wenig oder keine therapeutische Langzeitwirkung gegen die Blutungen.
Wenn die Familienplanung abgeschlossen ist, wird dann häufig zu einer aufwändigen Gebärmutterentfernung geraten, also der vollständigen Entfernung der Gebärmutter. Dies ist ein großer operativer Eingriff mit allen damit verbundenen Risiken und Nachteilen, wie beispielsweise einem längeren Krankenhausaufenthalt, wochenlanger Genesungszeit und möglichen Spätfolgen wie Beckenbodensenkungen und Inkontinenz.
Durch neue und sanftere Verfahren der Menorrhagie -Therapie ließen sich zwischen 20 bis 50 Prozent der Gebärmutterentfernungen in Deutschland vermeiden. Moderne Behandlungsmethoden wie die sogenannte globale Endometriumablation sind sehr viel schonender. Hierbei wird lediglich die Gebärmutterschleimhaut verödet. Die Patientinnen können sehr schnell nach Hause und innerhalb kürzester Zeit wieder ihren gewohnten Tätigkeiten nachgehen.
Weitere Informationen finden Sie auf der Seite der Initiative "Rettet die Gebärmutter".
Die Initiative informiert Frauen, die an übermäßigen Monatsblutungen leiden, auf ihrer Internetseite www.rettet-die-gebaermutter.de über alle Behandlungsoptionen. Mit Tipps und Links zu anderen Seiten, Erfahrungsberichten anderer Frauen, einem Forum und Statements erfahrener Ärzte möchte sie Frauen unterstützen und ihnen helfen, eine Alternative zur der vollständigen Entfernung ihrer Gebärmutter zu finden.
Quelle: *Prävalenz von Hysterektomien bei Frauen im Alter von 18 bis 79 Jahren, Bundesgesundheitsbl 2013; 56:716-722; DOI 10.1007/s00103-012-16660-7; Online publiziert: 27. Mai 2013; Springer-Verlag
**Domeninighetti G, Luraschi P, Casabianca A et al (1988) Effect of information campaign by the mass media on hysterectomy rates. Lancet 2:1470-1473