fit und munter - Himmelhochjauchzend - zu Tode betrübt? Wenn Stimmungsschwankungen nicht mehr kontrollierbar, sondern krankhaft sind

fit und munter

Himmelhochjauchzend - zu Tode betrübt? Wenn Stimmungsschwankungen nicht mehr kontrollierbar, sondern krankhaft sind


Eigentlich scheint alles bestens: super Stimmung,
klasse Witze, viel Elan, entscheidungsschnell, wenig Schlaf wird
benötigt. Hinterher aber kommt das böse Erwachen: zu teure Einkäufe,
schwerwiegende berufliche Entscheidungen unüberlegt getroffen,
Beziehungen und Familien haben gelitten, anschließender Sturz in
äußerste Niedergeschlagenheit. Was auf den ersten Blick nach Launen
oder Überarbeitung aussieht, ist in Wirklichkeit aber eine gut
therapierbare Erkrankung. So genannte Bipolare Störungen sind besser
bekannt als Manien oder die nachfolgend depressiven Phasen. Sie
entstehen wohl durch eine Wechselwirkung von biologischen,
psychischen und sozialen Faktoren.

Die Diagnose einer Manie ist vergleichsweise einfach: wenn über
eine Woche lang diese extreme Hochphase anhält und daraus folgend
sich im Beruf und/oder der Familie sowie Freizeit sich schwerwiegende
Folgen einstellen, dann weist dies stark auf eine Manie hin. Darüber
hinaus treten Wahnvorstellungen oder Halluzinationen auf. Es dürfen
aber nicht Alkohol oder Drogen dieses Verhalten beeinflusst haben.
Hypermanische Störungen weisen das gleiche Bild auf, nur ohne
Wahnvorstellungen und Halluzinationen.

"Gemischte Episoden" beschreiben den schnellen Wechsel zwischen
manischen und depressiven Phasen. Dies ist für die betroffene Person
und ihr Umfeld unangenehm, bei Vorliegen von Suizid-Gedanken aber
auch gefährlich.

Das Krankheitsbild weisen zwischen zwei und vier Prozent der
deutschen Bevölkerung auf, Männer und Frauen sind gleichermaßen
betroffen. Als wirksamste Behandlung hat sich eine Kombination aus
Medikamenten (Psychopharmaka) und Psychotherapie erwiesen. Die
Medikamente können dazu beitragen, die Stimmung langfristig
weitgehend stabil zu halten und damit Phasen mit Manien und
Depressionen entgegenwirken. Eine begleitende Psychotherapie ergänzt
diese Behandlung sinnvoll. Sie hilft den Betroffenen, "Experten"
ihrer Erkrankung zu werden, ein Kippen der Stimmung rechtzeitig zu
erkennen und zu verhindern sowie insgesamt ein ausgewogeneres Leben
zu führen.



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