Es scheint zunächst unglaublich, aber die richtige Zahnpflege, also tägliches Zähneputzen und die tägliche Verwendung von Zahnseide, kann tatsächlich das Risiko an Alzheimer zu erkranken, verringern. Eine Studie der University of Central Lancashire, Großbritannien belegt eine direkte Verbindung zwischen paradontalen Erkrankungen und Alzheimer.
Die richtige Zahnpflege kann das Alzheimer-Risiko verringern
Forschungen der Oral & Dental Sciences Research Group an der University of Central Lancashire, Großbritannien, konnten Bakterien, die Zahnfleischerkrankungen hervorrufen, im Gehirn von Alzheimer-Patienten nachweisen. Dabei wurden die Hauptverursacher paradontaler Krankheiten namens Trepnoma denticola, Tannerella forsythia und im Gehirngewebe der an Alzheimer erkrankten Menschen entdeckt. Diese Bakterien verursachen die sogenannte Parodontitis, eine chronische entzündliche Erkrankung des Zahnfleischs und der Kieferknochen, die die irreversible Zerstörung des gesamten Zahnhalteapparates zur Folge hat. Die gefährlichen Erreger können durch Essen, Zähneputzen oder invasive Zahnbehandlungen in den Blutkreislauf gelangen und so (zumindest potenziell) auch ins Gehirn. Insbesondere konnte das Bakterium Porphyromonas gingivalis im Gehirn von Alzheimer-Patienten nachgewiesen werden, in vier von zehn Hirnproben – aber nicht im Gehirn von zehn Menschen desselben Alters, die nicht an Alzheimer litten.
Die Oral & Dental Sciences Research Group fasst die Ergebnisse der Studie wie folgt zusammen: Mit der Studie wurde der Nachweis erbracht, dass Bakterien, die Zahnfleischerkrankungen verursachen, auch das menschliche Gehirn erreichen können. Dadurch sehen die Forscher die Annahme belegt, dass diese Bakterien eine auslösende Rolle für die Erkrankung an Alzheimer spielen – ebenso wie die bereits bekannten Risikofaktoren Rauchen, Fettleibigkeit oder Zahnverlust. Dies führt das Forschungsteam wiederum zu der Schlussfolgerung, dass die tägliche gründliche Zahnpflege das Risiko Alzheimer zu bekommen, reduzieren kann.
Quelle: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23666172
Studie des NYUCD belegt Verbindung zwischen Zahnfleischerkrankungen und verminderten kognitiven Fähigkeiten
Die Forschungsergebnisse der University of Central Lancashire stimmen mit den Untersuchungsergebnissen des New York University College for Dentistry (NYUCD) von 2010 überein. Hier konnte in einer Langzeitstudie nachgewiesen werden, dass ein direkter Zusammenhang zwischen Zahnfleischentzündungen und der Verminderung der kognitiven Fähigkeiten, wie sie auch bei Alzheimer auftreten, besteht. Die Untersuchung an 152 Personen ergab, dass davon sowohl gesunde Menschen als auch solche mit bereits beeinträchtigten kognitiven Funktionen betroffen sind. Verglichen wurden die Mentalfunktionen im Alter von 50 und 70 Jahren. Dabei konnte festgestellt werden, dass Menschen mit Paradontitis 9mal häufiger in der Kategorie mit den niedrigsten kognitiven Fähigkeiten zu finden waren als jene ohne Zahnfleischerkrankungen. Dies belegt wiederum, dass entzündliche Zahnfleischerkrankungen zu degenerativen Gehirnerkrankungen wie Alzheimer beitragen können.
Quelle: http://www.nyu.edu/about/news-publications/news/2010/08/03/new-evidence-supports-link-between-gum-inflammation-and-alzheimers.html
Die Leisure World Cohort Study - Zahnpflege und Demenz
Im Fokus der neurowissenschaftlichen Untersuchungen steht eine Frage:
Auf welche Weise können Bakterien, die orale Krankheiten verursachen, auch dem Gehirn schaden?
Eine neurowissenschaftliche Theorie besagt, dass die Bakterien auch Entzündungen im Gehirn verursachen können und zwar gerade bei jenen Gehirnzellen, die an einer Alzheimererkrankung beteiligt sind. Im Fokus stehen hier die sogenannten Gliazellen. So sind ein Kennzeichen von Alzheimer aktivierte Gliazellen mit hohen Raten an entzündlichen Molekülen, die letztlich zur Zerstörung der Nervenzellen führen.
Die hirnschädigende Wirkung von Bakterien, die Zahnfleischerkrankungen hervorrufen, beschränkt sich jedoch nicht nur auf die Verursachung von Alzheimer. Die Leisure World Cohort Study aus dem Jahr 2012 untersuchte an 5468 Senioren den Zusammenhang zwischen Dentition, Zahnpflegegewohnheiten und Demenz. Die Langzeitstudie, die über einen Zeitraum von 18 Jahren durchgeführt wurde (1992-2010), untersuchte unter anderem die Fragen, wie viele natürliche Zähne die Probanden noch hatten, wie viele von ihnen Gebisse trugen, wie oft sie beim Zahnarzt waren und welche Zahnpflegegewohnheiten sie hatten. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die richtige Zahnpflege, auch das Risiko an Demenz zu erkranken, erheblich verringern kann. So ergab die Studie, dass Menschen, die nicht täglich Zähneputzen, eine 22 - 65% höhere Wahrscheinlichkeit aufweisen, im Alter dement zu werden, als jene, die drei Mal täglich Zähne putzen. Des Weiteren, dass Männer mit unzureichender natürlicher Kaufunktion, die kein Gebiss trugen, ein 91% höheres Risiko haben, an Demenz zu erkranken, als Männer bei denen die natürliche Kaufunktion noch ausreichend ist, d.h. die mindestens noch 10 Zähne oben und 6 unten besitzen.
Quelle: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22860988
Gesunde Zähne = gesundes Gehirn?
Ganz so einfach ist es natürlich nicht. Neben der genetischen Veranlagung spielt eine gesunde Lebensweise, also vor allem der Verzicht auf Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum, eine gesunde Ernährung und das Treiben von Sport, eine wichtige Rolle. „Aber diese Forschungsergebnisse belegen eben auch die große Bedeutung der richtigen Mund- und Zahnpflege für unsere mentale Gesundheit im Alter“, so Rachel Scharfman, Brand Manager von DenTek. „Unser Motto lautet ja Oral Health for Life und wir wollen natürlich mit unseren innovativen Mund- und Zahnpflegeprodukten dazu beitragen, dass die Menschen ihr Leben lang gesunde Zähne haben. Und darum verstehen wir es auch als unsere Aufgabe, ein neues Bewusstsein für die Wichtigkeit der täglichen Zahnpflege zu schaffen.“ Deshalb führt DenTek nicht nur eigene Studien durch, sondern verfolgt immer auch sehr aufmerksam die aktuelle medizinische Forschung. „Wir wollen so wichtige Forschungsergebnisse allgemein bekannt machen. Natürlich ist es zunächst erschreckend zu erfahren, dass Paradontitis sogar Alzheimer oder Demenz verursachen kann. Umgekehrt wissen wir dadurch aber auch, dass wir mit gründlicher Zahnpflege selbst etwas dagegen tun können. Und darauf kommt es uns an“, so Scharfman.
Tipps für effektive Zahn- und Mundpflege
Mit der richtigen Zahnpflege kann man also nicht nur seine Zähne gesund erhalten, sondern wahrscheinlich auch Gehirnerkrankungen im Alter vorbeugen, man sollte nur die folgenden grundlegenden Regeln beachten:
• Mindestens zwei Mal täglich, morgens und abends, zwei Minuten lang Zähne putzen. Zahnärzte empfehlen hierfür eine elektronische Zahnbürste und Zahncreme mit Fluorid.
• Dabei die Vorder- und Rückseite der Zähne sowie die Kaufläche gründlich putzen und die Rot-Weiß-Regel beachten, d.h. die Zahnbürste immer vom Zahnfleisch zu den Zähnen führen. Zudem wird empfohlen, auch die Zunge zu reinigen, da sich hier viele Bakterien ansiedeln.
• Mindestens ein Mal täglich gründlich die Zahnzwischenräume reinigen. Hierfür können Zahnseide, Zahnseide-Sticks oder Interdental-Bürsten verwendet werden.
• Regelmäßig antibakterielles Mundwasser verwenden.
• Bei den ersten Warnzeichen für eine Zahnfleischentzündung sollte sofort ein Zahnarzt aufgesucht werden. Warnzeichen sind u.a. Zahnfleischbluten, gerötetes, geschwollenes und empflindliches Zahnfleisch oder Eiter, wackelnde Zähne und eine veränderte Zahnstellung beim Zusammenbeißen der Zähne.
• Mindestens zwei mal jährlich zum Zahnarzt gehen, auch wenn keine Beschwerden vorliegen zur Prophylaxeuntersuchung und mindestens zwei Mal jährlich eine professionelle Zahnreinigung durchführen lassen.
• Nicht Rauchen, da Rauchen das Risiko für Zahnfleischerkrankungen signifikant erhöht.