> München: Die Sanitätsakademie der Bundeswehr?(SanAkBw) ist offiziell von der American Heart Association (AHA) als International Training Center (ITC) akkreditiert worden. Damit ist die Sanitätsakademie berechtigt, eigene Instruktoren auszubilden und International Training Sites (ITS) anzugliedern.
Generalarzt Dr. Torsten Sohns, Kommandeur der SanAkBw, bedankte sich bei Jürgen Timmermann und Christian Schäfer, Consultants der AHA in den Märkten Deutschland, Österreich und Schweiz, sowie bei Dr.Jerry Potts als Vertreter des AHA-Headquarters in Dallas für die unbürokratische und schnelle Unterstützung bei der Anerkennung der Sanitätsakademie als International Training Center der AHA.
Auf ihrem Weg zum eigenständigen ITC wurde und wird die Sanitätsakademie vom Institut für Notfallmedizin (IfN) der Asklepios Kliniken in Hamburg unterstützt. Dr. Heinzpeter Moecke, Leiter des Instituts für Notfallmedizin und Mitherausgeber des deutschsprachigen AHA-Trainingsmaterials: "Wir streben eine langfristige Zusammenarbeit mit der Sanitätsakademie an, die z.B. die Unterstützung bei der Ausbildung der Instruktoren sowie die Auditierung der Kurse umfassen wird."
Oberfeldarzt Dr. Werner Madei, verantwortlich für die Notfallmediziner-Ausbildung an der Sanitätsakademie, lobte die didaktische Qualität des Lehrmaterials der AHA und betonte die Notwendigkeit dieser international anerkannten Standards im Bereich der Notfallmedizin in Hinblick auf die Arbeit der Bundeswehr in internationalen Teams bei Auslandseinsätzen: "Es wird die Aufgabe der Sanitätsakademie in München sein, das gesamte Spektrum der zertifizierten AHA-Kurse in die infrage kommenden Kursinhalte zu integrieren. Auf diese Weise können wir sicherstellen, dass sich der Sanitätsdienst der Bundeswehr den internationalen Anforderungen mühelos stellen kann."
Dr. Jerry Potts, Director of Research der American Heart Association, lobte den Schritt der Bundeswehr, die Medizinerausbildung nach den Standards der AHA durchzuführen, und begrüßte die Sanitätsakademie als neues International Training Center. Die Bundeswehr gewährleistet durch Kooperation mit der American Heart Association international anerkannte Standards bei der Ausbildung im Bereich der kardiovaskulären Notfallmedizin. In den theoretischen und praktischen Teil der Ausbildung zum Notfallmediziner an der Sanitätsakademie der Bundeswehr ist das Modul ACLS (Advanced Cardiovascular Life Support), basierend auf den Standards der American Heart Association, integriert.
International anerkanntes Zertifikat
Durch die Kooperation mit der AHA erhalten die Teilnehmer neben dem landesspezifischen Zertifikat der Bayerischen Landesärztekammer auch ein international anerkanntes Zertifikat der AHA. So gewährleistet die Bundeswehr bei der notfallmedizinischen Versorgung einen einheitlichen Ausbildungsstandard, dem sich zahlreiche Nationen unterworfen haben. Insbesondere in multinationalen Auslandseinsätzen, bei denen eine enge Zusammenarbeit mit anderen Nationen an der Tagesordnung ist, wird nun im Bereich ACLS dieselbe Sprache gesprochen.
Durch die Kooperation mit der AHA hat der Zentrale Sanitätsdienst der Bundeswehr einen weiteren Meilenstein in puncto Ausbildungsqualität gelegt.
Weiterführende Informationen:
http://www.sanitaetsdienst-bundeswehr.de/portal/a/sanitaetsdienst/kcxml/04_Sj9SPykssy0xPLMnMz0vM0Y_QjzKLd4w3Ng4ESYGZhgH6kRBGCFzMIAQqBlQXlJKq7-uRn5uq760foF-QGxpR7uioCAAMsfNH/delta/base64xml/L2dJQSEvUUt3QS80SVVFLzZfQV8zNkQ!?yw_contentURL=%2F01DB080000000001%2FW27QJHUG931INFODE%2Fcontent.jsp
Über die American Heart Association
Die American Heart Association ist eine nationale, auf freiwilliger Basis bestehende Gesundheitsorganisation, deren Auftrag es ist, durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfall bedingte Beeinträchtigung, Behinderung und Tod zu vermindern. Diese Aussage wurde von der Delegiertenversammlung auf ihren Treffen im Juni 1993, Juni 1996 und Juni 1999 bestätigt. Die Aussage wird seither jedes dritte Jahr einem formalen Bestätigungsprozess unterzogen. Hauptsitz der American Heart Association ist Dallas, Texas.
Die American Heart Association bietet im deutschsprachigen Raum über autorisierte sogenannte ITC (International Training Center) und ITS (International Training Site) Fortbildungskurse in den vier großen Bereichen der kardiovaskulären Notfallmedizin an. Ein ITC ist eine übergeordnete Ausbildungsstelle und steht anderen Ausbildungseinrichtungen (ITS)als Ansprechpartner und Koordinationsstelle zur Verfügung. Ein ITS wird von einer übergeordneten Ausbildungsstelle (ITC) geleitet und verwaltet.
Deutschsprachiges Trainingsmaterial
Es ist das ausdrückliche Ziel der AHA, die Qualität der Notfallausbildung in Deutschland, Österreich und der Schweiz durch qualifiziertes Training zu verbessern. Wichtige Voraussetzung dafür sind qualitativ hochwertiges Trainingsmaterial sowie standardisierte Trainings.
Das didaktisch hervorragende Trainingsmaterial der AHA ist seit dem Jahr 2007 auch in deutscher Sprache erhältlich. Eine Reihe notfallmedizinisch spezialisierter Autoren hat sich in den letzten Jahren dafür eingesetzt, das auf langjähriger Erfahrung basierende Trainingsmaterial der AHA an die kulturellen und medizinischen Erfordernisse der deutschsprachigen Märkte anzupassen und so dessen Integration in den Trainingsalltag zu ermöglichen. Unterschieden werden Provider-Kurse, in denen Lernenden die fachlichen Grundlagen vermittelt werden, von Instruktoren-Kursen, die zusätzlich theoretische Grundlagen in Rhetorik, Didaktik und Präsentationstechniken sowie Trainingsaufbau und Szenarien behandeln.
Die Kurse der AHA umfassen inhaltlich folgende Bereiche:
Basic Life Support (BLS)
Die BLS-Kurse und die dazugehörigen Materialien richten sich an Mitarbeiter im Gesundheitswesen wie Krankenschwestern, Sanitäter, Rettungsassistenten, Ärzte, Arzthelferinnen u. a. Vermittelt wird das Basiswissen der kardiovaskulären Notfälle wie Herz-Lungen-Wiederbelebung (HWL), automatische externe Defibrillation (AED), Atemwegsverlegung durch Fremdkörper etc.
Heartsaver AED
Dieser Kurs richtet sich an Lernende, die als Ersthelfer am Arbeitsplatz oder in einem ähnlichen Umfeld eine Herz-Lungen-Wiederbelebung (HWL) ausführen, einen automatisierten externen Defibrillator (AED) anwenden oder einem Erstickungsopfer helfen müssen.
ACLS
Die ACLS-Kurse richten sich vorwiegend an Ärzte. Vermittelt werden die Fertigkeiten, die ersten zehn Minuten bei Herzstillstand eines Kindes oder eines Erwachsenen zu managen.
PALS
Die PALS-Kurse richten sich vorwiegend an Ärzte. Vermittelt werden die Fertigkeiten, das Risiko für das Auftreten eines Herz-Kreislauf-Versagens bei Säuglingen und Kindern einzuschätzen bzw. es zu behandeln. Die PALS-Materialien sind ausschließlich in englischer Sprache erhältlich.
Weitere Informationen: www.american-heart.de und www.heart.org
Über das Institut für Notfallmedizin (IfN) der Asklepios Kliniken Hamburg
Fundiertes Wissen über die Inhalte präklinischer und klinischer Notfallmedizin gehört zu den Grundlagen medizinischer Tätigkeit. Bereits seit 1998 leistet das Institut als kompetenter Ansprechpartner einen Beitrag dazu. Das Angebotsspektrum reicht von Basis- über Spezialtrainings bis hin zur Symposien- und Kongressorganisation. Das IfN bietet Instrumente an, um notfallmedizinisches Wissen zu erwerben, zu vertiefen und zu aktualisieren. Die qualifizierte Aus- und Weiterbildung in Kombination mit Prozessanalyse und -optimierung steigert neben der Qualität auch die Effizienz der unterschiedlichen Notfallversorgungssysteme.
Leistungsspektrum:
Durchführung von notfallmedizinischen Fortbildungsveranstaltungen
Kongresse und Workshops zu vielen Themen der Krisenplanung und des Notfallmanagements
Erstellung von Gutachten und Durchführung von Forschungsprojekten zu notfallmedizinisch relevanten Themen
Konzeptentwicklung im Bereich akutmedizinischer Aus-, Weiter- und?Fortbildung
Qualitätsmanagement
Krankenhauskrisenpläne
Simulationstraining Massenanfall von Verletzten und Erkrankten
Notfallversorgung in der ZNA, Prozessanalyse und Optimierungspotenziale
Weitere Informationen: www.ifn-hamburg.de
Über die Sanitätsakademie der Bundeswehr
Die Sanitätsakademie der Bundeswehr (SanAkBw) in der Ernst-von-Bergmann-Kaserne im Norden von München ist die zentrale Ausbildungseinrichtung des Sanitätsdienstes der Bundeswehr und dem Sanitätsdienst der Bundeswehr unterstellt. Neben Laufbahnlehrgängen findet hier auch die fachlich-wissenschaftliche Fort- und Weiterbildung im Sanitätswesen der deutschen Streitkräfte statt. Da nahezu jeder länger dienende Angehörige des Sanitätsdienstes der Bundeswehr an der Institution ausgebildet wurde, wird sie als das "Mutterhaus" des Sanitätswesens der Bundeswehr bezeichnet.
Die Wurzeln der Sanitätsakademie gehen zurück auf die 200 Jahre alte Tradition der preußischen militärärztlichen Bildungsanstalten. Die im Jahr 1956 als "Sanitätstruppenschule des Heeres" in Degerndorf gegründete Institution wurde bereits 1957 in die Luitpoldkaserne nach München verlegt und dort zwei Jahre später in die "Sanitätsschule der Bundeswehr" umgegliedert, deren erster Kommandeur der spätere Inspekteur des Sanitäts- und Gesundheitswesens Dr. Hockemeyer war.
Aufgrund der Forschungsarbeiten in den damals dem Bereich Studien und Wissenschaften zugehörigen Instituten für Radiobiologie (InstRadBioBw), Mikrobiologie (InstMikroBioBw) und Pharmakologie und Toxikologie (InstPharmToxBw) bekam die Schule am 29. Oktober 1963 den Namen "Akademie des Sanitäts- und Gesundheitswesens der Bundeswehr". Erst seit dem Umzug 1980 befindet sich die Sanitätsakademie in der heutigen Liegenschaft. 1997 wurde die Akademie in "Sanitätsakademie der Bundeswehr' umbenannt. Mit dem Umzug des Sanitätsamtes der Bundeswehr an den jetzigen Standort in München wurden die Institute eigenständig und direkt dem Sanitätsamt unterstellt.
Zahlreiche der angebotenen Fachlehrgänge und -kurse erfüllen die zivil vorgegebenen Qualitätsstandards und werden durch die Bayerische Landesärztekammer als Weiterbildungsabschnitt anerkannt. Insgesamt hat die Sanitätsakademie der Bundeswehr jährlich über 6.000 Lehrgangs- und 8.300 Tagungsteilnehmer zu Gast.
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