Wiesbaden, 14. November 2013. Erst kribbelt und juckt es, dann bilden sich Bläschen: Rund 15 Millionen Deutsche leiden regelmäßig unter Lippenherpes. Doch was für Erwachsene vor allem lästig und unangenehm ist, stellt für Neugeborene eine große Gefahr dar. "Wenn Eltern oder Verwandte das Baby mit dem Herpesvirus anstecken, kann es im schlimmsten Fall eine Gehirnentzündung bekommen. Diese kann tödlich verlaufen", warnt Dr. Marko Ostendorf, Arzt beim Infocenter der R+V Versicherung. Er rät, bei einer akuten Herpesinfektion Abstand vom Neugeborenen zu halten und einen Mundschutz zu tragen.
In den ersten Lebenswochen sind die Abwehrkräfte eines Säuglings noch sehr schwach, die Herpesinfektion deshalb besonders gefährlich. "Das Virus kann über die Blutbahn den gesamten Körper befallen und zu schwersten Organschäden führen", so R+V-Experte Dr. Ostendorf. Für Eltern und Verwandte bedeutet das: Wer unter akutem Herpes leidet, sollte Neugeborene so lange nicht küssen oder mit ihnen schmusen, bis die Bläschen verschwunden sind - auch wenn das schwer fällt. Am besten tragen die Erwachsenen einen Mundschutz.
Hygiene ist das A und O
Zudem sollten betroffene Eltern Hygiene groß schreiben und die Hände immer gründlich reinigen, auch beispielsweise vor dem Wickeln und Baden. Ebenfalls tabu: Gläser, Besteck oder Handtücher teilen.
Wer Angst hat, sein Kind könnte sich angesteckt haben, sollte sofort einen Arzt aufsuchen. "Erste Anzeichen für eine Herpesinfektion beim Säugling sind Bläschen auf der Haut, Rachen- oder Augenentzündung sowie hohes Fieber", erklärt Dr. Marko Ostendorf.