fit und munter - Tiertrainer, Hundeerzieher und Tierverhaltensberater: Vereine gründen Dachverband

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Tiertrainer, Hundeerzieher und Tierverhaltensberater: Vereine gründen Dachverband

Einmaliger Verbund vereinbart in Stuttgart Kooperation für Gütesiegel und Qualitätssicherung
(NL/4869950334) Berlin/ Stuttgart, 14. November 2013 Mit dem Training von Hunden und anderen Haustieren sowie der Tierverhaltensberatung und -therapie haben sich in Deutschland und Europa im Laufe der letzten Jahre wichtige Wirtschaftsbereiche etabliert. So ist allein die Zahl der Hundeschulen in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Lag sie 2006 noch bei rund 800, sind es derzeit rund 2.000. Neben der Nachfrage nach klassischen Dienstleistungen aus dem Bereich des Tiertrainings und der Tierverhaltensberatung gewinnen auch Beschäftigungsangebote wie etwa Agility oder Dog Dancing für Hunde, Trickschule für Katzen oder therapeutisches Reiten an Bedeutung. Seit Mitte der 1990er-Jahre organisieren sich Tiertrainer, Hundeerzieher, Verhaltensberater und Tierpsychologen in unterschiedlichen Vereinen. Dabei engagieren sie sich unter anderem auch für eine bundeseinheitliche Ausbildung von Menschen, die mit Tieren, insbesondere Hunden, arbeiten.

Kräfte und Interessen zu bündeln ist daher das Ziel, das sich namhafte Organisationen gesetzt haben. Im Rahmen der Heimtiermesse ANIMAL haben sie am heutigen Donnerstag den Dachverband für Haustierverhaltensberater in Europa (DHVE) gegründet. Hauptziel dieses Verbandes ist neben der Vernetzung auf nationaler und internationaler Ebene auch eine starke Lobbyarbeit. Der Dachverband möchte zudem in wichtigen Fragen der Haustierhaltung politischen Einfluss ausüben. Die Organisation vereint mehr als 1.500 Menschen, die mit Hunden und anderen Heimtieren arbeiten darunter Tiertrainer, Hundeerzieher, Tierverhaltensberater, Biologen und Tierärzte.

Mit der Gründung des Dachverbands werden führende Verbände aus dem Haustierbereich an einen Tisch geholt, ihre Kräfte gebündelt sowie großer öffentlicher und politischer Einfluss ermöglicht, sagt Rainer Schröder, der 1. Vorsitzende des Berufsverbandes der Hundeerzieher/innen und Verhaltensberater/innen e. V. Der BHV engagiert sich seit seiner Gründung unter anderem dafür, dass der Beruf des Hundetrainers anerkannt wird. Rainer Schröder: Ich bin mir sicher, dass nur eine kompetente, gewaltfreie und auf neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen basierende Arbeit mit Mensch und Hund eine Zukunft haben wird. Ziel des Dachverbandes sind unter anderem die Qualitätssicherung sowie ein Gütesiegel.

Viele Anbieter verfügen nicht über die zur Ausübung eines solchen Berufs erforderliche Qualifikation, betont Susan Gonscherowski, 1. Vorsitzende des Verbandes der Tierpsychologen und Tiertrainer e.V. (VdTT), dem vorwiegend Absolventen der Akademie für Tiernaturheilkunde (ATN) angehören. Tierhaltern falle es zunehmend schwer, professionelle Hilfe zu finden, wenn solche in Bezug auf Hund, Katze, Pferd und Co. benötigt wird. Auch für die Politik auf Bundes- und Landesebene sei es schwierig geworden, adäquate Partner für Regelungsvorhaben, für Verbesserungen im Tierschutz und auch in der inneren Sicherheit zu identifizieren. Hinzu kommt, sagt Joachim Leidhold, Diplom-Biologe und Vorstand der VdTT, dass die Arbeit eines Tiertrainers oder Verhaltensberaters das Tier nicht isoliert betrifft. Jeder Tierhalter sollte sicher sein dürfen, dass die Leistungen, die er für seinen Vierbeiner in Anspruch nimmt, fachlich wie ethisch einwandfrei sind. Im Haustierbereich gehe der Tierschutz deshalb Hand in Hand mit dem Verbraucherschutz. Und dessen Niveau stehe und falle mit der Qualifikation und Ethik derjenigen, die am Markt als Trainer und Verhaltensberater auftreten. Ein Dachverband wie der DHVE wird sowohl der Allgemeinheit als auch der Politik gegenüber für einen qualitätsbewussten und zeitgemäßen Umgang mit Mensch und Tier bürgen können, erklärt Leidhold.

Elke Müller, Vorsitzende der Interessengemeinschaft unabhängiger Hundeschulen, sagt: Es ist Zeit, einen Dachverband zu gründen, der die Interessen der einzelnen Mitglieder vertritt, der Know-how in unzähliger Weise bündelt und der auf der politischen Ebene als kompetenter Ansprechpartner zur Verfügung steht. Wir erwarten nach der Gründung des Dachverbandes ein gemeinsames Lernen miteinander zum Nutzen unserer Haustiere und speziell unseres Sozialpartners Hund sowie die Annäherung aller Mitglieder an ein weiteres gemeinsames Ziel die Vermittlung von Wissen über die Tiere in Bezug auf Zucht, Sport und Haltung, Projekte für Kinder und Schulen, Projekte für Senioren u.v.m. und insbesondere über den Hund an Hundehalter/innen, Züchter/innen, Hundesportler/innen, Führer/innen von Diensthunden.

Ziel: Einheitliches Berufsbild des Hundetrainers

Der Internationale Berufsverband der Hundetrainer/innen e.V. sieht seine vordringlichste Aufgabe darin, verbindliche Qualifikationsmerkmale zu schaffen und so in nicht allzu ferner Zukunft für ein einheitliches und anerkanntes Berufsbild des Hundetrainers zu sorgen. Dementsprechend sind wir froh, an der Gründung des Dachverbandes hinsichtlich der Schaffung von erhöhten Ausbildungsstandards sowie einheitlicher Richtlinien im Umgang mit Haustieren beteiligt zu sein, sagt IBH-Vorsitzender Thomas Bierer. Gemeinsam für spezifische Interessen einzutreten im Sinne unserer Überzeugungen und Visionen zum Beispiel in Form eines einheitlichen Hundeführerscheins darin sieht der IBH den Grund für die zukünftige aktive Teilnahme im Dachverband für Haustierverhaltensberater in Europa.
Durch den Zusammenschluss können nach Ansicht des Vereins Hunde für Handicaps die Kompetenzen und Interessen der einzelnen Verbände gebündelt werden, und unter dem Dach einer gemeinsamen Interessensvertretung verbessern sich Öffentlichkeitsarbeit und politischer Einfluss. Die Vorteile, die wir uns für Hunde für Handicaps versprechen, sind, dass wir im Dachverband für Haustierverhaltensberater in Europa die Plattform finden, die Interessen behinderter Hundehalterinnen und Hundehalter zu vertreten und in der Landschaft der vielen Hundevereine, -verbände und -schulen die Themen rund um die Assistenzhundeausbildung tief zu verankern, sagt Vereinsvorsitzende Sabine Häcker. Die Kooperation mit anderen, starken Institutionen verleiht auch unseren Forderungen mehr Gewicht und Rückhalt.
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