sup.- In Deutschland werden Patienten, die an Krebs erkrankt sind, nach wie vor zu selten in zertifizierten Tumorzentren behandelt. Dabei ist erwiesen, dass Menschen, die in spezialisierten Zentren versorgt werden, höhere Heilungschancen haben. Eine Ausnahme bilden laut dem Onkologie-Report der AOK Brustkrebs-Patientinnen, 80 Prozent von ihnen werden in Spezialkliniken therapiert. Bei anderen Krebsarten ist der Anteil jedoch deutlich geringer: Bei Lungen- sowie Prostatakrebs liegt er jeweils nur bei 20 Prozent und bei Bauchspeicheldrüsenkrebs trifft dies sogar auf lediglich neun Prozent der Patienten zu. Ursache für die seltene Versorgung in zertifizierten Tumorzentren ist laut Information der AOK ein Überangebot von onkologischen Leistungen nicht spezialisierter Krankenhäuser. Das schlägt sich auch in der Statistik nieder: In einem OECD-Ranking von 21 Ländern nimmt Deutschland beim Fünf-Jahres-Überleben nach bösartigen Neubildungen nur den 16. Platz ein. Die skandinavischen Länder, Neuseeland, Südkorea, Japan und die Vereinigten Staaten schneiden in dieser Aufstellung deutlich besser ab.
Das mangelhafte Überweisungsverhalten der Ärzte in Spezialkliniken zeigt sich auch bei der Strahlentherapie. Obgleich die innovative Protonenbestrahlung der herkömmlichen Bestrahlung mit Röntgen nachweislich bei vielen Krebserkrankungen wie z. B. bestimmten Stadien bei Bauchspeicheldrüsen-, Prostata-, Leber- sowie Lungentumoren überlegen ist, informieren nur wenige Ärzte ihre Patienten über diese neue Therapieoption. Das belegen Zahlen des Rinecker Proton Therapy Centers (www.rptc.de) in München, das europaweit modernste Protonenzentrum. "60 Prozent unserer Patienten kommen auf Eigeninitiative zu uns, nur rund 15 Prozent werden von ihren Ärzten eingewiesen, jeder vierte Kranke stammt aus dem Ausland", bestätigt Prof. Barbara Bachtiary vom RPTC.