Gut ausgebildete Gesundheits-Fachleute werden in der Arbeitswelt gebraucht. Dies zeigen die Ergebnisse einer wissenschaftlichen Bedarfsanalyse des Villingen Institute of Public Health (VIPH) der Steinbeis Hochschule Berlin (SHB). Die Studie wurde nach Angaben der Gesundheitswissenschaftlerin und Ärztin Dr. med. Lotte Habermann-Horstmeier im Sommersemester 2013 in Zusammenarbeit mit der Business School der Hochschule Furtwangen in Baden-Württemberg durchgeführt. An ihr nahmen mehr als 200 überwiegend leitenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Wirtschaft, Verwaltung und dem Bildungsbereich teil.
Dabei sahen 48% der befragten Führungskräfte in ihrem Arbeitsumfeld noch großen Handlungsbedarf bei der Gesundheitsförderung ihrer Angestellten. Besonders groß ist der Bedarf v.a. in der öffentlichen Verwaltung (62,7%) und den Alten- und Behinderteneinrichtungen (53,8%).
Drei Viertel aller Befragten würden gerne das Fachwissen von Gesundheitsexperten in Anspruch nehmen. Dem stimmten die Vertreter von öffentlichen Einrichtungen mit 90,2% weit häufiger zu als der Durchschnitt der Befragten.
Nach Ansicht von 71% der Studienteilnehmer sollten jedoch vor allem die eigenen Mitarbeiter im Bereich der Gesundheitsförderung weitergebildet werden. Eine große Mehrheit der Befragten (64%) war der Ansicht, dass das entsprechende Wissen und die benötigten Fertigkeiten am besten im Rahmen von Zertifikats-Lehrgängen vermittelt werden können. Dies meinten insbesondere die Vertreter der Industrie. Mehr als 95% der Befragten hielten dabei den unmittelbaren Praxisbezug und die Umsetzung des Gelernten direkt in der Praxis für wichtig bzw. sehr wichtig.
Das Villingen Institute of Public Health hat inzwischen auf der Basis dieser Studienergebnisse verschiedene neue Zertifikats-Lehrgänge entwickelte, u.a. im Bereich ‚Arbeit und Gesundheit‘ und ‚Gesundheitsförderung im Alter‘.