Der Präsident der Bundeszahnärztekammer Dr. Peter
Engel kommentiert den Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD mit den
Worten: "Es ist gut, dass sich die Koalitionäre ein umfangreiches
Pflichtenheft auferlegt und der Bürgerversicherung eine Absage
erteilt haben. Jedoch vermissen wir die notwendigen nachhaltigen
Reformen, die unser Gesundheitssystem zukunftsfest machen."
Das Bekenntnis zu den Freien Berufen und der Erhalt der
Selbstverwaltung auf nationaler wie europäischer Ebene sind für den
zahnärztlichen Berufsstand elementar. Daher ist es begrüßenswert,
dass die große Koalition die Freiberuflichkeit der niedergelassenen
Zahnmediziner als unverzichtbares Element für die flächendeckende
ambulante Versorgung und als Garant für die Diagnose- und
Therapiefreiheit sowie für die freie Arztwahl proklamiert.
Kritisch sieht die BZÄK jedoch das Modellvorhaben von CDU/CSU und
SPD zur Erprobung neuer Formen der Substitution ärztlicher
Leistungen. Wenn diese Leistungen künftig von nicht-ärztlichen
Gesundheitsberufen erbracht werden, stehe das nicht im Einklang mit
dem Bekenntnis zu Freiberuflichkeit und gefährde das hohe
Qualitätsniveau. Dies gehe vornehmlich zu Lasten der Patientinnen und
Patienten. In der Folge sei auch das elementare Vertrauensverhältnis
zwischen (Zahn)Arzt und Patient gefährdet, so Engel.
Positiv sieht Engel den Koalitions-Gedanken eines "Masterplans
Medizinstudium 2020". Bildung, Wissenschaft und Forschung sind von
maßgeblicher Bedeutung für die gesellschaftliche Entwicklung aber
auch die Berufsausübung. "Daher ist die völlig veraltete, aber
bereits von allen Beteiligten Playern begutachtete, zahnärztliche
Approbationsordnung unverzüglich umzusetzen. Nur so kann der hohe
Ausbildungsstandard und damit eine qualitativ hochwertige
zahnmedizinische Versorgung für unsere Patienten gewährleistet
werden", so der BZÄK-Präsident.
Auch die Stärkung bürgerschaftlichen Engagements - wie von der
großen Koalition angekündigt - finde die Zustimmung der
Zahnärzteschaft, so Engel weiter. Der zahnärztliche Berufsstand
engagiere sich in vielfältiger Weise in nationalen wie
internationalen Hilfsorganisationen und werde daher von dieser
Stärkung profitieren.
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