Kindliche Kopfgelenkstörungen sind eine relativ häufige Beeinträchtigung bei Säuglingen mit denen ich (Marco Congia) in meiner Bad Driburger Praxis immer wieder zu tun habe. Kleinkinder halten das Köpfchen bevorzugt in eine Richtung, die Beweglichkeit des Köpfchens wirkt eingeschränkt. Die Rotations- und Seitneigefähigkeit ist nicht vollständig gegeben.
Die schiefe Haltung und eine verzögerte motorische Entwicklung, so Vermutungen, können den natürlichen Entwicklungsprozesses hemmen und sollten deshalb frühzeitig therapiert werden. Auf jeden Fall dürften diese Fehlstellungen und Blockaden für das Kleinkind unangenehm sein und sollten deshalb behandelt werden.
Mediziner und Physiotherapeuten streiten über die Ursache. So könnten Funktionsstörungen der oberen Halswirbelsäule möglicherweise schon auf ungünstige Liegepositionen im Mutterleib zurückzuführen sein (grade bei großen Kindern, Zwillingen, von extern manipulierte Positionen) oder Folge eines besonderen Geburtsvorgangs sein.
Kommt es zu geburtstraumatischen Ereignissen (Zangengeburt, Vakuumextraktion oder im Einzelfall auch eine extrem schnelle Entbindung) kann auch das Auslöser für Fehlstellungen sein.
Gerne wird in diesem Zusammenhang von KiSS - Kindern gesprochen (Kinder mit Kopfgelenk-induzierte Symmetrie-Störung), ein Begriff, der nach meinem Empfinden recht unpräzise für eine ganze Reihe von Problemen Verwendung findet. Es bedarf in jedem Einzelfall einer sehr genauen individuellen Abklärung was wirklich hinter den Störungen steht.
Handelt es sich tatsächlich um Blockaden im oberen Nackenbereich so lassen sich diese durch eine spezielle "Manuelle Therapie" behandeln.
In einigen Fällen werden aber auch erst später (also postnatal) Fehlstellungen des Halses oder des Köpfchens sowie Asymmetrien erworben. Infolge einseitigen Ablegens von Babys auf dem Rücken und damit einhergehender eingeschränkter Beweglichkeit des Kopfes kommt es auf die Dauer zu einer Abflachung des Hinterkopfes und zu Bewegungsmustern. Auch diesen Kindern kann geholfen werden. Lagerungstherapie und spezielle Physiotherapie sowie sogenannte dynamische Kopforthesen helfen die Asymmetrien zu korrigieren.