Die Leiter verschiedener Organisationen
leprakranker Menschen aus neun Ländern haben sich gemeinsam mit Yohei
Sasakawa, dem Goodwill-Botschafter für Leprabekämpfung der WHO und
Vorsitzenden von The Nippon Foundation, in einem Schreiben an Papst
Franziskus gewandt und die katholische Kirche aufgefordert, gegen
Diskriminierung im Zusammenhang mit Lepra sowie entsprechende
stigmatisierende Bezeichnungen Stellung zu beziehen.
Das Schreiben ist auf die päpstliche Verwendung des Begriffs
"Lepra" in Bezug auf bestimmte Aspekte der Kirche zurückzuführen, die
er zu reformieren versucht. In den vergangenen Monaten sagte er, dass
"Karrierismus wie Lepra" und "der Hof die Lepra des Papsttums" sei.
In ihrem Schreiben vom 10. Dezember erklärten Sasakawa und die
Vertreter leprakranker Menschen aus Brasilien, Kolumbien, Äthiopien,
Ghana, Indien, Indonesien, Japan, Südkorea und den Vereinigten
Staaten, dass die Verwendung einer Krankheit als Metapher für
negative oder korrupte Entwicklungen "zur Aufrechterhaltung tief
verwurzelter Vorurteile beiträgt und es zudem erschwert, gegen die
schwerwiegenden sozialen, ökonomischen und psychologischen
Belastungen vorzugehen, die mit der Lepra-Krankheit einhergehen
können."
Lepra, auch bekannt als Hansen-Erkrankung, ist eine durch
Bakterien hervorgerufene Erkrankung, die hauptsächlich die Haut und
die peripheren Nerven befällt. Unbehandelt kann sie zu dauerhafter
Behinderung führen. Jahr für Jahr werden etwa 230.000 neue Fälle
gemeldet.
Auch wenn die Krankheit heilbar und die Behandlung kostenlos ist,
haben leprakranke Menschen in diversen Teilen der Welt nach wie vor
mit Diskriminierung zu kämpfen, was zur Folge hat, dass sie
ausgegrenzt werden und in Isolation leben.
Im Dezember 2010 erließ die UN eine Resolution zur Bekämpfung von
Diskriminierung gegenüber leprakranken Menschen und ihren
Familienangehörigen. Die dazugehörigen Grundsätze und Leitlinien
sollen dem Gebrauch abfälliger Begrifflichkeiten ein Ende bereiten,
die Medien zu einer würdevollen Darstellung leprakranker Menschen
anhalten und zudem aufzeigen, wie sich Religionsführer durch Lehren
und Schriften in den Kampf gegen Diskriminierung einbringen können.
In ihrem Schreiben erklärten die Unterzeichner, dass sie "einen
eindringlichen Appell anlässlich des Welt-Lepra-Tages 2014 seitens
der katholischen Kirche befürworten würden, um der Stigmatisierung
und Diskriminierung leprakranker Menschen ein Ende zu setzen, was
auch für diskriminierenden Sprachgebrauch gelten muss." Zudem hieß
es, dass sie eine diesbezügliche Erklärung seitens des Papstes
erwarten.
"Wir alle sind bereit, uns mit dem Heiligen Vater zusammenzutun,
um stigmatisierenden Bezeichnungen gemeinsam die Stirn zu bieten."
Der Welt-Lepra-Tag 2014 findet am 26. Januar statt.
Kontakt:
Natsuko Tominaga Abteilung Öffentlichkeitsarbeit The Nippon
Foundation Tel.: +81-3-6229-5131 E-Mail:
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