fit und munter - Finger weg von Schmerzmitteln für Erwachsene: Schmerzen bei Kindern erkennen und behandeln

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Finger weg von Schmerzmitteln für Erwachsene: Schmerzen bei Kindern erkennen und behandeln


Frankfurt am Main, 12. Dezember 2013 – Das Kind hat Schmerzen und weint, was läge also näher, als ein Schmerzmittel zu geben? Erika Fink, Präsidentin der Landesapothekerkammer Hessen, rät genau davon dringend ab. Zuerst sollte immer eine Diagnose stehen und der Versuch ohne Arzneimittel eine Linderung herbeizuführen. Wie man am besten vorgeht, erklärt Sie hier:

1. Schmerzen bei Kindern im Vorschulalter
Kinder spüren Schmerzen genauso wie Erwachsene. Doch das Problem ist, dass sie je nach Alter und Schmerzerfahrung nicht unbedingt sagen können, wo es Ihnen wehtut. Bei kleinen Kindern ist zunächst alles Bauchweh. Um den Schmerz richtig zu lokalisieren, müssen Eltern das Kind beobachten. Hält es den Kopf mit den Händen fest, greift es sich ans Ohr, mag es nicht schlucken, auftreten oder laufen? Ist irgendwo ein blauer Fleck zu sehen? Dann ist der Bauch sicherlich nicht der Ort des eigentlichen Schmerzgeschehens. Für Bauchschmerzen sprechen hingegen diese Symptome: Das Kind mag nicht essen, krümmt sich zusammen, hat eine harte Bauchdecke, Fieber oder Brechreiz. Aufmerksam muss man auch sein, wenn es sich anders verhält oder apathisch ist.

2. Schmerzen bei Schulkindern
Kinder im Schulalter kommunizieren ihre Schmerzen in der Regel schon besser. Neben Bauchschmerzen, die oftmals in Aufregung, Anspannung oder Erwartungshaltung begründet liegen, kommen auch schon Kopfschmerzen vor. Wie bei Erwachsenen können es Spannungskopfschmerzen sein: dumpf, drückend und nicht pulsierend. Diese Kopfschmerzen treten nach Stress, Aufregung, Schlafmangel, zu viel Fernsehen oder Computerspielen auf, aber auch nach zu viel Sport. Ebenso leiden auch schon Kinder unter Migräne mit den klassischen Symptomen wie Einseitigkeit, Übelkeit, Blässe und Lichtscheu. Hier hilft zunächst Ruhe, dennoch muss eine genaue Diagnose erfolgen. Ohne Medikamente kommt man bei Migräne selten aus.

3. Arztbesuch
Wenn man sich im Geringsten unsicher bei der Beurteilung der Schmerzen ist, ist immer ein Gang zum Arzt notwendig. „Eine Behandlung ohne Diagnose ist gefährlich. Ein verabreichtes Schmerzmittel wird im Idealfall jeden Schmerz verschwinden lassen, aber eine Krankheit kann sich so ideal weiterentwickeln, ohne dass der Schmerz als Warnsignal auf die Gefahr aufmerksam macht“, warnt Erika Fink.

4. Hausmittel vor Schmerzmitteln
Eltern sollten zunächst nach der Lokalisierung des Schmerzes mit Hausmitteln helfen, bevor sie zu Arzneimitteln greifen. Vielfach lindert schon Wärme oder das Kühlen der betroffenen Stelle den Schmerz. Wenn Kinder im Schulalter an Kopfschmerz leiden, hilft neben Ruhe auch ein kalter Umschlag, Pfefferminzöl auf der Stirn oder einfach etwas zu essen oder zu trinken. Schlagen die Hausmittel nicht an und Eltern möchten unbedingt ein Schmerzmittel geben, dürfen niemals die eigenen Medikamente verwendet werden, sondern nur explizit für Kinder zugelassene Arzneimittel. Für Kinder gibt es Schmerzmittel in Form von Tabletten, Zäpfchen und Säften, die sehr individuell zu dosieren sind. Als Wirkstoffe kommen nur Paracetamol oder Ibuprofen in Frage, da zum Beispiel Acetylsalicylsäure von Kindern nicht immer vertragen wird und schädlich sein kann. Wichtig ist, sich immer an die Einnahmevorschriften von Arzt und Apotheker zu halten, damit es nicht zu Überdosierungen kommt.

Der Landesapothekerkammer Hessen gehören rund 5.800 Apothekerinnen und Apotheker an. Der Heilberuf des Apothekers unterliegt einem gesetzlichen Auftrag. Zu den Aufgaben der Landesapothekerkammer gehören die Förderung der Fort- und Weiterbildung und die Überwachung der Einhaltung der Berufspflichten durch ihre Mitglieder. Die Landesapothekerkammer stellt ebenso eine flächendeckende Versorgung der Bevölkerung in ganz Hessen mit Medikamenten sicher.


Pressekontakt der Landesapothekerkammer Hessen:
SCHOTT. PR
Birte Wedell
Wrangelstraße 111
20253 Hamburg
Telefon 040 / 41 32 70-22
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