fit und munter - Uran im Leitungswasser - Das Risiko für Babys bleibt

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Uran im Leitungswasser - Das Risiko für Babys bleibt

In Deutschland werden gut 15 Millionen Menschen mit Leitungswasser versorgt, dass mehr als zwei Mikrogramm Uran enthält und damit die Empfehlung für Säuglinge und Kleinkinder ("Säuglingsgrenzwert")überschreitet.
Risiko Wasserhahn: Urangehalte im Leitungswasser sind oft zu hoch für Säuglinge

Mainz/Waterleaks.org - Die Urangehalte vieler Deutscher Leitungswässer überschreiten auch 2013 immer noch den empfohlenen Grenzwert von zwei Mikrogramm pro Liter (0,002 mg/l) für Ernährung von Säuglingen und Kindern. Das lässt sich aus einer aktuellen Untersuchung (http://www.br.de/fernsehen/das-erste/sendungen/report-muenchen/uran-trinkwasser-artikel-100.html) des TV-Magazins report München schließen. Das Politmagazin sammelte im November diesen Jahres die Uranmesswerte von 87 ausgewählten Kommunen. Der Grenzwert von zehn Mikrogramm pro Liter (0,010 mg/l) sei in den meisten Fällen eingehalten worden, so report München. Gleichzeitig überschreiten die meisten der Leitungswässer aber immer noch die Empfehlung für die Zubereitung von Säuglingsnahrung.

Nutzloser Urangrenzwert für Trinkwasser?

Bis 2011 gab es keinen gesetzlichen Grenzwert für Uran im Trinkwasser! Erst als Foodwatch und im Gefolge report München das Thema "Uran im Trinkwasser" 2008 intensiver behandelten kam Bewegung in die Geschichte. Im November 2011 wurde der Grenzwert von zehn Mikrogramm pro Liter eingeführt. Die Wasserversorger mussten reagieren. Und haben es anscheinend auch getan: Uranfilter wurden installiert, Wasser gemischt, um belastete Quellen zu verdünnen oder das Wasserwerk gar geschlossen. Das Ergebnis: Der gesetzliche Grenzwert wird meistens eingehalten. Das findet auch eine aktuelle Untersuchung der Untersuchungsämter für Lebensmittelüberwachung und Tiergesundheit BW. Wie viele der Leitungswässer allerdings den niedrigeren "Säuglingsgrenzwert" einhalten, bleibt unklar. Doch gerade das wäre gut zu wissen, denn laut Foodwatch schützt der gesetzliche Grenzwert Säuglinge nicht ausreichend. Die Verbraucherschützer berufen sich dabei auf eine Studie (http://www.efsa.europa.eu/en/efsajournal/pub/1018.htm) der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA

Immer noch Unsicherheit für die Eltern

Der 10-Mikrogramm-Grenzwert - Eine Erfolgsgeschichte? Die Redaktion von Waterleaks.org ist nicht davon überzeugt. Denn nach wie vor wissen Eltern nicht, ob ihr Leitungswasser als Getränk für ihre Kinder oder für die Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet ist. Stattdessen werden sie in Sicherheit gewogen. Dabei ist es mehr als wahrscheinlich, dass immer noch ein großer Teil des Leitungswassers mehr Uran enthält, als es für Säuglinge empfehlenswert ist. Schließlich müssen die Wasserversorger nur den gesetzlichen Grenzwert von zehn Mikrogramm Uran pro Liter Wasser unterschreiten. Was den "Säuglingsgrenzwert" angeht, so ist die Situation wohl immer noch so, wie 2011. Wie es damals aussah, zeigt eine aktuell auf waterleaks.org (http://www.waterleaks.org/schlechtes-wasser.html) veröffentlichte Karte. Sie stellt die Uranbelastung von über 4000 Brunnen dar (Stand 2010). Die dazugehörige Veröffentlichung der TU Braunschweig kommt zu dem Schluss, dass in Deutschland gut 15 Millionen Menschen mit Wasser versorgt werden, dass mehr als zwei Mikrogramm Uran enthält und damit den "Säuglingsgrenzwert" überschreitet.

©hl waterleaks.org
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