sup.- Krebspatienten, ihre Angehörigen und Ärzte müssen oft schwierige Entscheidungen treffen. "Leichter fällt das, wenn die Betroffenen gut informiert sind", sagt die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG). Eine Befragung bei Ärzten durch das Institut für Medizinische Psychologie der Ludwig-Maximilians-Universität München zeigt, dass die Informations- und Beratungsbedürfnisse bei den Patienten in den letzten Jahren gewachsen sind. Neben dem behandelnden Arzt werden als Informationsquellen Freunde, Verwandte und Bekannte, Gesundheitsbücher, Fernsehsendungen und das Internet genutzt. "Unter 30-Jährige, die sich über Krebs informieren wollen, ziehen Internetrecherchen sogar einem Besuch beim Haus- oder Facharzt vor", so die DKG.
Zwei Drittel der befragten Ärzte stehen der Entwicklung, dass Patienten sich immer öfter auch anderweitig Auskünfte besorgen, unvoreingenommen gegenüber. Ist der Patient gut informiert, bringt das Vorteile für alle Seiten: "Der informierte Patient weiß mehr über seine Krankheit und deren Auswirkungen, hat ein besseres Verständnis für Therapien und hält sich eher an die Empfehlungen des Arztes", erläutert die DKG. Aufklärung kann außerdem dazu beitragen, dass gezielt nach innovativen Therapien gefragt wird. Bestes Beispiel hierfür ist die neue Präzisionsbestrahlung mit Protonen, die der herkömmlichen Bestrahlung mit Röntgen bei vielen Krebserkrankungen überlegen ist. "60 Prozent der Patienten kommen zu uns, weil sie von den Vorteilen der Protonentherapie im Internet gelesen haben", sagt Prof. Barbara Bachtiary vom Rinecker Proton Therapy Center (www.rptc.de) in München. Nur rund 15 Prozent der Patienten werden von ihren Ärzten in das RPTC eingewiesen, jeder vierte Kranke stammt aus dem Ausland.