Mit einfachen Tests langen Leidensweg ersparen
Patienten, die unter dem sogenannten ISG-Syndrom leiden, lassen sich meist bereits an der Krankengeschichte und der Schmerzlokalisation erkennen. „Um die Diagnose zu bestätigen, empfiehlt es sich, fünf einfache Untersuchungen durchzuführen, die den Schmerz im ISG-Bereich provozieren“, erklärt der Experte. „Weisen drei dieser als Provokationstests bekannten Maßnahmen auf eine krankhafte Veränderung hin, bei der konservative Maßnahmen keine Linderung mehr versprechen, gibt es spezielle Dreiecksimplantate, die das ISG wieder stabilisieren. Die Kosten dieser schonenden minimalinvasiven Methode mittels sogenannter iFuse-Implantate werden sogar von der Krankenkasse übernommen.“ Allerdings untersuchen immer noch zu wenige Ärzte ihre Patienten auf das ISG-Syndrom. Grund: Es ähnelt sehr stark dem Krankheitsverlauf bei einem Bandscheibenvorfall oder einer Wirbelkanalverengung. Prof. Harms stellt jedoch klar: „Betroffenen bleiben ein langer Leidensweg und sicherlich viele unnötige Operationen erspart, wenn Haus- und Fachärzte bei Schmerzen im unteren Rücken immer auch das ISG als Auslöser in Betracht ziehen. Auch die Psyche leidet unter erfolglosen und teilweise schmerzhaften Therapien, sodass das Vertrauen in weitere medizinische Behandlungen stetig sinkt.“