Umfassend erläutert das US-Online-Magazin Verywell Health in Ausgabe 1-2021 die Möglichkeiten der Hyperthermie, etwa in einer multimodalen Onkologie. Aber: „Von Hyperthermie zur Behandlung von Krebs wird seltener gesprochen als von vielen anderen Behandlungen, aber das liegt nicht an mangelnder Wirksamkeit. Insbesondere das verbesserte Ansprechen auf die Strahlentherapie ist erwähnenswert, aber viele Krebspatienten sind sich dieser Behandlungsoption nicht bewusst.“ Daher sei es wichtig, „eigener Anwalt“ in der Krebsbehandlung zu sein „und nach allen Optionen zu fragen, die verfügbar sind.“ Verywell Health verweist auf die Zweitmeinung, um informationsbasierte Therapie-Entscheidungen zu erleichtern.
Hier zeigt sich in der Pandemie eine Entwicklung, die einher geht mit dem Rückgang von Früherkennung, Nachsorge und Abklärungsgesprächen. So zeigen etwa Daten des Jahres 2019 und des ersten Halbjahres 2020 der Betriebskrankenkassen (BKK): Die Inanspruchnahme der Zweitmeinung über die BKKs sank im ersten Halbjahr 2020 um fast 80 Prozent. Dann habe sie aber wieder zugenommen.
Prof. Dr. András Szász, Begründer der regional einsetzbaren Hyperthermie (Oncothermie) betont, dass eine Zweitmeinung auch mit Blick auf komplementärmedizinische Therapien einzuholen ist: „Oft ist unbekannt, dass die Hyperthermie co-medikativ eingesetzt werden kann, um Krebszellen durch Wärme und elektrische Wellen lokal und gezielt zu attackieren.“ Er verweist auf ein Urteil des Bundesversicherungsamtes (BVA). Danach kann ein Patient eine unabhängige Zweitmeinung bei der Krankenkasse abrechnen lassen – sofern diese den Service anbietet.
Verywell Health verfolgt das Ziel „verständliche und aktuelle Gesundheitsinformationen“ anzubieten. Mit diesem Anspruch werden Fragen beantwortet wie: „Was ist Hyperthermie? Welche Formen der lokalen, regionalen und Ganzkörperhyperthermie sind anwendbar bei welchen Krebsarten? Wie fügt sich Hyperthermie in eine Kombination von Therapien ein? Wie kann die Wirkung sein? Sie reiche von der „Sensibilisierung von Krebszellen für andere Behandlungen oder zur „Verbesserung der Fähigkeit dieser Behandlungen“ über die „Störung der DNA-Reparatur in Krebszellen“ bis zum „Abtöten von Krebszellen“. Komplementärmedizinisch könne die Hyperthermie „den Blutfluss (und damit die Sauerstoffzufuhr) zu einem Tumor erhöhen, so dass dieser anfälliger für zellabtötende Effekte ist.“ Zudem könne sie „synergistisch“ die wünschenswerten Effekte einer Chemotherapie stärken oder die Sensibilität der Krebszellen gegenüber einer Strahlentherapie erhöhen. Dies sei „besonders interessant bei wiederkehrenden Krebserkrankungen“, wenn eine Strahlentherapie eingeschränkt ist.